NAME • ALTER • BERUF • WOHNORT • SOZIALE SCHICHT Mariana Aymee Cavendish-Castellana • 29 yrs • bislang verschiedene Teilzeitjobs • Lake Louise • Oberschicht MEIN AVATAR Elizabeth Turner
MEIN SCHREIBSTIL [ ] 1. PERSON • [ x ] 3. PERSON • [ ] BEIDES [ ] SZENEN • [ x ] CHATPLAY [ x ] SHORTPLAY • [ x ] GÄSTEBUCH CHARAKTER | FAKTEN ÜBER MICH
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„Nein! Das kannst du nicht tun! Hör auf damit!“ Der Scottish Terrier schaute zu mir auf und ich hätte schwören können, dass der Hund mich anlächelte, bevor er wieder in dem Blumenbeet buddelte, aus dem ich ihn gerade herausgezogen hatte. Mit einem tiefen Seufzer tat ich es erneut und zwang ihn, mit den anderen Hunden den Weg entlangzulaufen. Es war ein wunderschöner Herbsttag in der Stadt und eine meiner Nebenjobs bestand darin, mit Hunden spazieren zu gehen, was ich, wenn das Wetter so schön war wie heute, einfach toll fand. Mein Vater erzählte mir immer, dass ich viele Dinge tat, die mir Spaß machten, aber dass auf keinem Gebiet eine Expertin war und um die Wahrheit zu sagen, er hatte Recht. Ich war neunundzwanzig, die Tochter eines englischen Diplomaten und einer kubanischen Innenarchitektin und hatte mehr Nebenjobs, als ich zugeben wollte. Hundeausführen, Barista, Musiklehrerin und freiwillige Helferin im Pflegeheim waren die derzeitigen Jobs, die ich hatte, alle schlecht bezahlt, aber alle letztendlich befriedigend. Mein Bachelor in Musik mit einem Nebenfach in Geschichte hatte nicht dazu geführt, dass man mir die Jobs vor die Füße geworfen hatte und als ich angefangen hatte, Nebenjobs anzunehmen, bis ich etwas gefunden hatte, mit dem ich zufrieden sein konnte, merkte ich, dass sie mir wesentlich besser gefielen. Dadurch hatte ich mehr die Freiheit, meinen eigenen Tagesablauf zu bestimmen und am Ende des Tages fühlte ich mich wohl in meiner Haut. Keine eigenen vier Wände und einen Job in einer Firma zu haben, hatte einen gewissen Reiz, durch den ich mich auch gut fühlte. Mein Vater, nun, er hätte lieber etwas „Substanzielleres“ gesehen, aber ich war nicht daran interessiert. Ich ließ die Leinen ein wenig lockerer und gab den Hunden mehr Freiraum, während ich die Sonne auf meinem Gesicht genoss. Ich war die Jüngste von zwei Kindern, mein Bruder XY war drei Jahre älter als ich. XY war mehr wie mein Vater und hatte größere Hoffnungen hinsichtlich einer politischen Karriere. Ich war mehr wie meine Mutter. Da sie ein Freigeist war, konzentrierte sie sich auf das spirituelle Gleichgewicht im Bereich der Innenarchitektur, was im Moment sehr beliebt war. Als ich aufgewachsen war, hatte es mir nie an Kristallen und Weihrauch gefehlt und auch heute noch kam sie jede Woche in meine Wohnung, um sie von bösen Geistern zu reinigen, von denen sie behauptete, dass sie dort leben würden. Wenn sie gegangen war, lüftete ich immer stundenlang. Trotzdem liebte ich sie und liebte mein Leben. Mein Vater hatte dafür gesorgt, dass es uns an nichts gefehlt hatte. Er war verarmt aufgewachsen (alter englischer Adel) und kriminell geworden, bevor er alt genug gewesen war, um Auto zu fahren. Aber durch Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen war er ein erfolgreicher Politiker geworden, der für das kommende Jahr ein Auge auf den Senat geworfen hatte. XY half ihm bereits bei der Planung seines Wahlkampfes und obwohl ich sehr stolz darauf war, die Tochter meines Vaters zu sein, wusste ich, dass ich meine ganze Privatsphäre verlieren würde, wenn er kandidieren würde. Ich sollte wirklich nicht so niedergeschlagen deswegen sein, aber verdammt, ich genoss es, draußen spazieren gehen zu können und mir keine Sorgen machen zu müssen, dass mich eine verrückte Person entführen könnte. Oder von Bodyguards umgeben zu sein und nichts anderes tun zu dürfen, als hübsch auszusehen. Ich freute mich definitiv nicht darauf. Aber für meinen Vater würde ich es ertragen. Er war in seinem Leben so weit gekommen, und wir waren alle so stolz darauf, was aus ihm geworden war. Mein Vater sprach nicht gerne viel über seine Vergangenheit; nur die Einzelheiten, die er in seinen Kampagnen eingesetzt hatte, hatte er auch uns Kindern erzählt. Ich glaubte, dass nicht einmal meine Mutter die ganze Geschichte meines Vaters kannte. Ich drehte die Hunde um und ging in die Richtung zurück, aus der ich gekommen war und setzte einen nach dem anderen bei seinem Zuhause ab, bis ich mit leeren Händen dastand. Meine Wohnung befand sich eigentlich in einem Sandsteingebäude in einer von Bäumen gesäumten Nachbarschaft südlich des Herrenhauses meines Vaters. Das Sandsteinhaus gehörte einem Geschäftspartner meines Vaters und wegen ihrer Vereinbarung zahlte ich eine sehr günstige Miete, außerdem arbeitete ich als Hausverwalterin des Gebäudes, half kleinere Probleme zu lösen und lernte die neuen Mieter kennen. Ja, ich weiß. Ein weiterer Teilzeitjob. Ich konnte einfach nicht anders. Ich stieg die Treppe hinauf, schloss meine Tür auf und ging in die geräumige Wohnung, die einen Winkel mit Blick auf die Stadt hatte. Aufgrund des eklektischen Geschmacks meiner Mutter war meine Wohnung eine Mischung aus bunten Möbeln und abstrakter Kunst. Ich musste immer lächeln, wenn ich hineinkam und die Wärme der Farben spürte, selbst wenn ich einen schlechten Tag gehabt hatte. Familienbilder waren im ganzen Raum verstreut, darunter auch ein paar von Freunden. Ich hatte viele enge Freunde und keinen Freund, zuletzt hatte ich vor zwei Jahren einen gehabt. Platonisch! Mehr als Händchen halten und Küsschen links, Küsschen rechts war bislang nicht passiert. Ich war einfach nicht bereit, mich zur Ruhe zu setzen, was für eine Frau in meinem Alter seltsam war. Nachdem ich ein Wasser aus dem Kühlschrank geholt hatte, ging ich zu den großen Fenstern hinüber und schaute auf die Stadt hinaus, mit einem Lächeln auf den Lippen. In ein paar Stunden würde ich mich in das Café an der Ecke begeben und meine vierstündige Schicht antreten und koffeinhaltige Getränke für die Leute in der Mittagspause servieren. Dann, gegen neun Uhr abends, würde ich zur Bar einen Block weiter gehen und der Band zuhören, während ich Drinks ausschenkte. Das gefiel meinem Vater wirklich nicht, aber ich war alt genug, um ihm zu sagen, dass ihn das eigentlich nichts anging. Manchmal vergaß er, dass ich kein kleines Mädchen mehr war und versuchte, mich zu Dingen zu zwingen, die ich nicht tun wollte. Ich hatte versucht, die perfekte Tochter für ihn zu sein, aber als XY sich mit dem Interesse an Politik infiziert hatte, hatte mein Vater sich wegen meiner Nebenjobs und ähnlichem zurückgehalten. Ich hatte eigentlich einen Plan für die Zukunft, nur nicht den, den er sich vorgestellt hatte. Mein Handy klingelte und ich durchquerte das Wohnzimmer, um es von der Küchentheke zu schnappen und an mein Ohr zu drücken. „Hallo, Dad.“ „Mariana.“ Der Ton seiner Stimme machte mir sofort Sorgen. Mein Vater und ich unterhielten uns regelmäßig, was es mir leicht machte, wahrzunehmen, wenn er sich auch nur ein wenig anders verhielt. Diese Veränderung war beträchtlich. „Was ist denn los?“ „Ich möchte, dass du ins Büro kommst.“, antwortete er mit angespannter Stimme. „Sofort!“ „Papa?“ fragte ich zögernd. „Muss ich jemanden anrufen?“ „Komm einfach ins Büro. Sag es nicht deiner Mutter.“ „In Ordnung.“, sagte ich leise. „Ich werde in etwa zehn Minuten da sein.“ Er legte auf und ich legte das Handy auf den Tresen und starrte es an. Mein Vater hatte mir immer gesagt, dass eine Chance bestand, dass seine Vergangenheit ihn einholen würde, um ihn heimzusuchen und wir hatten gespenstische Laute gemacht und darüber gelacht. Aber jetzt klang das nicht mehr, als ob es zum Lachen wäre. Sollte ich jemanden anrufen? Ich dachte kurz darüber nach, meinen Bruder anzurufen und ihn zu bitten, mich dort zu treffen, bevor ich mich daran erinnerte, dass er am Wochenende zum Skifahren in die USA nach Colorado geflogen war. Ich hatte definitiv auch nicht vor, meine Mutter anzurufen. Sie würde wahrscheinlich ausflippen und die Polizei würde das ganze Gebäude durchsuchen, bevor wir überhaupt wussten, was los war. Nein, ich war auf mich allein gestellt. Zu schade, dass ich keine Waffe besaß. Ich schnappte mir meine Tasche und mein Handy, bevor ich zum Büro meines Vaters ging, das sich in einem der Hochhäuser befand, die ich von meiner Wohnung aus sehen konnte. Sein Büro war im fünfzehnten Stock und er teilte sich den Raum mit anderen Firmeninvestoren. Normalerweise saß eine Empfangsdame am Schreibtisch, die mich begrüßen würde, aber da es Samstag war, saß niemand auf dem Stuhl. Ich ging am Schreibtisch vorbei und hielt den Schultergurt meiner Tasche fest umklammert. Ich konnte tief im Inneren fühlen, dass etwas wirklich nicht stimmte. Nichts machte meinem Vater Angst, aber seine Stimme hatte sich ängstlich angehört. Was, wenn ihn jemand bedroht hatte? Was, wenn ich völlig überreagierte und er stattdessen über eine Investition nachdachte? Das war plausibel. Er hatte mir oft gesagt, dass ich meiner Mutter nichts von seinen Geschäften erzählen sollte, weil ich sie nicht beunruhigen sollte. Wenn meine Mutter sich Sorgen machte, übertrieb sie es mit dem ganzen Reinigungsritual und jagte alle aus dem Haus. Ich würde einfach so tun, als hätte ich völlig überreagiert, bis ich es nicht besser wusste. Mein Vater würde mich niemals in Gefahr bringen, also musste er meine Hilfe bei etwas anderem brauchen. Ja, das war es. Ich sollte kommen, um bei etwas zu helfen. Ich ging an den leeren Kabinen vorbei zur Tür am Ende des Ganges und öffnete sie, wie ich es schon viele Male zuvorgetan hatte. „Papa?“ Da war er, saß hinter seinem Schreibtisch, die Hände flach auf der Oberfläche. Im Alter von neunundfünfzig Jahren war Richard „Richie“ Cavendish kerngesund, vor allem, weil meine Mutter ihn vor ein paar Jahren dazu gebracht hatte Veganer zu werden, und er dadurch viel Gewicht verloren hatte. Ich hatte ihn deswegen schonungslos gehänselt und hatte ihn sogar einmal dabei erwischt, wie er ein Steak gegessen hatte, als meine Mutter nicht in der Stadt gewesen war. Es war immer noch unser kleines Geheimnis und jeden Monat gingen wir beide in ein Steakhaus und labten uns an rotem Fleisch. Seine Augen waren panisch und als ich nach vorne trat, schloss sich die Tür hinter mir, sodass ich mich etwas erschreckte. „Willkommen, Mariana Cavendish-Castellana.“ Ich drehte mich langsam um und war sprachlos angesichts des Mannes, der hinter mir stand, mit einer schwarzen Pistole in der Hand. Er war groß, mindestens 1,90m groß, mit dunklem Haar auf dem Kopf, das kunstvoll über seine Stirn fiel. Seine Augen waren eindrucksvoll braun, aber sie waren von solch einer Härte und Kälte umgeben, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Seine Nase war eckig und nur leicht gekrümmt, als hätte er sie schon einmal gebrochen und sie passte zu seiner kräftigen Kieferpartie, die mit denselben dunklen Haaren, wie auf seinem Kopf bedeckt war. Wenn er nicht eine Waffe auf meinen Vater gerichtet hätte, hätte ich seine Schönheit zu schätzen gewusst. Der Mann hätte leicht eines dieser Modelle irgendwo auf einer Plakatwand sein können. Nun, ohne die Waffe. „Wer bist du?“, fragte ich, meine Stimme zitterte. Seine sinnlichen Lippen zogen sich auf einer Seite nach oben, sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht und auch die Waffe war nicht verschwunden. „Warum fragst du nicht deinen Vater?“ Ich verschränkte meine Arme über meiner Brust und funkelte ihn so finster ich konnte an. „Ich habe dich gefragt.“ „Mariana, bitte.“, sagte mein Vater hinter mir, seine Stimme zitterte. „Ich wette, die Leute haben Angst vor dir.“, fuhr ich fort und ignorierte die Bitte meines Vaters. Ich musste hart sein, um ihm zu zeigen, dass ich nicht nur irgendeine Frau war, über die er herfallen konnte. Der Fremde lachte finster, das Geräusch war in dem leisen Büro sehr laut. „Nun, du wärst die erste.“ „Sprich nicht so mit ihr.“, warnte mein Vater, was den Fremden dazu brachte, an mir vorbei und zu ihm zu schauen. „Bitte, sie ist meine einzige Tochter.“ Ich erstarrte. Was genau meinte mein Vater damit? „So ist es.“, sagte der Fremde, seine Augen wieder auf mich gerichtet. „Das ist sie, und ich werde sie dir wegnehmen.“ Okay, das war jetzt wirklich merkwürdig. „Ich weiß nicht, was mein Vater dir schuldet.“, begann ich. „Aber, es lohnt sich nicht, mich zu erschießen.“ „Ich werde dich nicht erschießen.“ Nun, das war eine Erleichterung. Ich war nicht besonders scharf darauf, heute zu sterben. „Was wirst du dann tun?“ Da erschien wieder dieses halbe Lächeln. Mein Magen verkrampfte sich als Reaktion darauf und versuchte es zu ignorieren. Gott, er hielt eine Waffe in der Hand. Ich sollte nicht im Entferntesten geil auf ihn sein. „Das wirst du zu gegebener Zeit herausfinden, Mariana. Das verspreche ich dir.“ Ich schluckte schwer, nicht sicher, ob mir sein Tonfall überhaupt gefiel. Irgendwie war ich zu einer Schachfigur im Spiel meines Vaters geworden, aber in welchem Spiel, da war ich mir nicht sicher. „Warum drehst du dich nicht einfach um und verschwindest?“, bot ich ihm an und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Und wir werden so tun, als wäre das hier nie passiert.”
Ich wandte mich meinem Vater zu. „Warum bin ich hier, Dad?“ Mein Pa atmete tief aus und legte seinen Kopf in die Hände, unfähig, mir in die Augen zu sehen. „Wegen... Wegen eines dummen, beschissenen Auftrags vor zwölf Jahren, durch den seine Eltern ums Leben kamen.“ „Du meinst, du hast sie umgebracht.“, fügte der Fremde hinzu, als er hörte, wie ich bereits tief Luft holte. Mein Pa versuchte, es zu vertuschen, es, was immer dieses Es auch war bzw. gewesen war, wie nichts aussehen zu lassen. „Du hast meine verdammten Eltern an diesem Tag, an ihrem zwanzigsten Jahrestag, getötet.“ Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Fremden, meine Stirn war gerunzelt. „Mein Vater ist kein Mörder.“ Er lachte schallend. „Doch, er ist einer, und jetzt wird er wissen, wie es ist, etwas zu verlieren.“ „Bitte.“, sagte mein Vater wieder, seine Stimme verriet seine Emotionen. „Nimm sie nicht mit.“ „Mach dir keine Sorgen, Dad.“, sagte ich, meine Augen auf die seinen gerichtet. „Er bringt mich nirgendwo hin. Ich werde nicht mitkommen.“ Der Fremde drückte den Abzug seiner Pistole und ich spürte den scharfen Luftzug, als die Kugel unmittelbar an mir vorbeischoss und sich neben meinem Vater in die Wand bohrte. „Du wirst mit mir kommen, oder ich werde beim nächsten Mal meinen Arm ein paar Zentimeter nach rechts bewegen und deinen Vater töten.“ Ich drehte mich weg, aber mein ganzer Körper zitterte wegen des Schusses. Eine schwächere Frau wäre vermutlich längst ohnmächtig geworden, wie es der Fremde allem Anschein nach auch von mir erwartet hätte. Anscheinend hatte mein Vater mich jedoch dazu erzogen, mich nicht zu fürchten. Gut. „Was ist los, Dad?“, fragte ich. „Warum ist dieser Mann hier? Warum rufen wir nicht die Polizei?“ „Darum.“, antwortete der Fremde stattdessen für ihn. „Dein Vater weiß, dass die Worte, die ich sage, wahr sind. Sag es ihr, Richard. Sag deiner Tochter, was du getan hast.“ „Mariana, bitte.“, sagte mein Pa wiederum, sein Blick wurde weicher. „Bitte mach es mir nicht schwer. Ich muss dich beschützen, und das ist der einzige Weg, es zu tun.“ „Du sagst mir ernsthaft, dass ich mit ihm gehen soll?“, fragte ich und betonte das Wort ihm so sehr, dass ich innerlich zusammenzuckte. „Ja.“, sagte mein Vater niedergeschlagen. „Genau das ist es, was ich dir sage.“ Ich erstarrte und der Fremde, er wollte, dass ich wusste, dass er jetzt die Kontrolle übernommen hatte, nicht ich, nicht mein Vater. Er konnte mit mir machen, was er wollte. „Wirst du mich loslassen, damit ich ihn wenigstens zum Abschied umarmen kann?“ „Nein.“, entgegnete er schroff. „Das kannst du von hier austun.“ „Du bist ein Bastard.“ Ja, das war er. „Geh.“, sagte mein Pa, sein Kiefer war fest zusammengepresst. „Es wird alles gut werden, Mariana. Ich verspreche es dir.“ „Ich liebe dich, Dad.“, sagte ich, meine Stimme versagte. „Ich liebe dich auch, Baby Girl.“, antwortete mein Pa, seine Augen auf mich gerichtet. Der Fremde lächelte, nur weil er wusste, dass es meinen Vater verärgern würde und drehte mich im Anschluss zur Tür. Nun war es anscheinend Zeit, den Plan in die Tat umzusetzen.
Ich konnte nicht glauben, was gerade passierte. Ich wurde gekidnappt; mein Vater war als Mörder bezeichnet worden. Dieser Tag verlief nicht so, wie er es hätte tun sollen. Die Fahrstuhltüren öffneten sich und ich wurde zur Hälfte geführt, zur Hälfte zu einer dunklen Limousine gedrängt, bevor ich auf den Rücksitz geschoben wurde. Die kühlen Ledersitze verursachten eine Gänsehaut, aber ich rückte bis zur Tür rüber und versuchte sofort den Griff zu betätigen. „Das wird dir nichts nützen.“ Ich zog noch einmal an der Klinke, bevor ich den Kopf senkte und vage hörte, wie die andere Tür sich schloss und das Auto anfing loszufahren. „Was wirst du mit mir machen?“ Mir drehte sich der Magen um, als er kicherte. „Ich habe Pläne, Mariana Cavendish-Castellana. Pläne, von denen du erfahren wirst, wenn die Zeit reif ist." Ich zwang mich, aufrecht zu sitzen und meine Angst so gut es ging zu verbergen. Mein Vater hatte mir immer gesagt, dass man seine Angst verstecken sollte, um die Oberhand zu gewinnen, aber ich wusste, egal wie sehr ich meine inneren Gefühle auch verbergen würde, ich würde das nicht überleben. Ich drehte mein Gesicht zum Fenster und nahm schweigend Abschied von meinen Eltern, meinem Bruder und all meinen Freunden. Mein Leben, wie ich es kannte, zog vor meinen Augen vorüber, all die Dinge, die ich nicht getan hatte, gingen mir durch den Kopf. Hatte ich wirklich mein Leben verschwendet, nur damit es so enden würde? Nein, ich hatte mein Leben nicht verschwendet. Ich hatte jeden Augenblick davon gelebt und es auch genossen. Außerdem würde mein Vater mich nicht einfach so gehen lassen. Er würde mich aufspüren und mich finden. Dann würde es keine Rolle mehr spielen, ob er meinen Entführer erschießen würde. Wir fuhren über dreißig Minuten lang, bevor der Wagen durch ein Gittertor rollte und mein Herz sank, als ich sah, wo wir angekommen waren. „Wohin gehen wir?“, fragte ich, als das Auto neben einem Privatjet anhielt. „Noch einmal, du wirst es herausfinden, wenn die Zeit reif ist.“, sagte er und öffnete die Tür. „Komm schon. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“ Meine Tür war unverschlossen und ich trat auf die Landebahn hinaus, wobei ich in der Ferne nichts als Flugzeuge sehen konnte. Ich könnte jetzt anfangen zu rennen, vielleicht würde ich den halben Weg schaffen, bevor er mir eine Kugel in den Rücken jagen würde. War das nicht besser so? Er hatte Pläne. Pläne, von denen ich mir vorstellen konnte, dass sie nichts damit zu tun hatten, dass ich nur in einem Raum sitzen und darauf warten würde, dass mein Vater mich fand. Nein, dieser Kerl wollte, dass mein Vater bezahlte, und ich war die Schachfigur. Ich machte einen Schritt vorwärts, weg vom Auto und eine Hand schlang sich fest um meinen Arm und zwang mich, in seine eindrucksvollen braunen Augen aufzuschauen. Gott, der Mann war wunderschön, sein Gesicht sah aus, als wäre es aus kaltem Granit gemeißelt worden. Ich genoss es, mich von Zeit zu Zeit an Skulpturen zu versuchen und wenn dies ein anderer Zeitpunkt und Ort gewesen wäre, hätte er das perfekte Modell sein können. Aber im Moment wollte ich ihm am liebsten einen Stein ins Gesicht schlagen, nur um seine Pläne zu durchkreuzen. „Denk nicht einmal daran.“, knurrte er. „Du würdest es nicht weiter als ein paar Meter schaffen.“ „Wenigstens würde ich etwas Freiheit genießen.“, erwiderte ich und war müde und wütend, weil ich in dieser Situation war. „Es würde sich lohnen.“ Seine Hand drückte meinen Arm schmerzhaft zusammen und ich zuckte zusammen, als seine Finger die zarte Haut durchbohrten. „Wenn du rennst, werde ich dich für jede Meile bestrafen, die ich dich jagen muss.“ Tränen schossen mir in die Augen, aber ich hielt sie zurück. „Denkst du, ich habe Angst vor dir?“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Das solltest du, Schätzchen.“ Er ließ meinen Arm los und ging zum Jet, wohl wissend, dass ich ihm folgen würde. Ich hatte nichts außer der Tasche auf meiner Schulter. Keine Kleider, keine Bücher, keine persönlichen Gegenstände. Nun, es war nicht wichtig. Ich würde nicht für immer weg sein. Mein Vater würde mich finden und ich würde bis zum Ende des Tages wieder zu Hause sein. Ich nahm die Stufen hinauf in den Jet, überhaupt nicht beeindruckt von der gemütlichen Einrichtung. Ich war schon öfter mit meiner Familie in Privatjets geflogen, also wusste ich, wie das ablief. Doch mit meinem großen Kidnapper in der Nähe fühlte ich mich, als ob der Jet irgendwie kleiner als normal war. Er setzte sich in einen der Ledersessel und deutete zu dem, der vor ihm stand. „Setz dich, Mariana.“ Ich hob mein Kinn hoch und wählte stattdessen den auf der anderen Seite des Ganges. Er würde mich zwingen müssen, alles zu tun, was er sagte. „So wird es also laufen.“, sagte er amüsiert. Ich starrte ihn an. „Wie soll ich mich sonst verhalten? Du hast mich entführt.“ „Dein Vater hat dich ausgehändigt, um seine wertlose Haut zu retten.“, bemerkte er, als sich die Tür schloss und die Düsentriebwerke starteten. „Du gehörst jetzt mir, Mariana.“ Der Jet rollte die Startbahn hinunter und ich griff nach den Armlehnen und schloss meine Augen, als er vom Boden abhob. Ich hasste den Start und ohne Medikamente an Bord, um die Übelkeit zu bekämpfen, würde ich ernsthafte Schmerzen haben, wenn ich nicht versuchen würde, sie zu beherrschen. Das Letzte, was ich tun wollte, war, mich vor ihm zu übergeben. Irgendwie schaffte ich es, den Start zu überstehen und als der Jet sich in der Luft stabilisierte, öffnete ich meine Augen. Mein Entführer beobachtete mich mit schweren Lidern und sein Gesichtsausdruck war ausdruckslos. „Wo fliegen wir hin?“, fragte ich erneut. „Zu deinem neuen Zuhause.“, antwortete er, griff zum Sitz neben ihm und zog einen kreisförmigen Gegenstand heraus. „Ich bin dein neuer Meister, Mariana.“ Ich schreckte zurück, als er aufstand und die Entfernung zwischen uns verringerte, mein Herz raste in meiner Brust. „Was ist das?“ „Dein Training.“, lächelte er, seine Hand fasste meinen Hals grob an. Ich versuchte, gegen ihn anzukämpfen, aber er war zu stark und ehe ich mich versah, war da etwas Schweres um meinen Hals. Mein Entführer trat zurück und bewunderte seine Arbeit, bevor er eine kleine Fernbedienung hochhielt. „Das wird dich in deine Schranken weisen, wenn du aus der Reihe tanzt. Ich schlage vor, dass du das nicht tust.“ Ich kratzte an dem dicken Leder und merkte, dass er mir ein Halsband um den Hals gelegt hatte. Als ob ich eine Art Haustier wäre. „Du kannst versuchen, es zu entfernen.“, fuhr er fort und setzte sich wieder in seinen Stuhl. „Aber du wirst deine Zeit verschwenden. Du wirst dir das Recht verdienen müssen, es abzunehmen.“ Tränen brannten mir in den Augen und ich machte mir diesmal keine Mühe, sie zurückzudrängen. Ich war in einem Jet, mit einem Typen, der gedroht hatte, meinen Vater zu töten und dann mich und jetzt trug ich ein Halsband. Warum passierte mir so etwas? „Wer bist du?“, flüsterte ich und meine Stimme war voller Emotionen. „Ich bin dein schlimmster verdammter Alptraum.“, antwortete er, seine Stimme war stählern. Ich glaubte es. Ich hatte gesehen, wie er mit meinem Vater umgegangen war. Er war völlig sachlich und nichts an ihm war weich. Wer war er? Stimmte das, was er über meinen Vater gesagt hatte? Mein Vater war nicht der beste Mensch und er war in dieser Hinsicht ehrlich gewesen. Seine ganze Kampagne hatte sich darauf konzentriert, dass er nicht perfekt war. Aber ein Mörder? Er war kein Monster. Er war derselbe Mann, der Pflaster auf meine Schürfwunden geklebt hatte, als ich vom Fahrrad gefallen war, oder der Mann, der mir jeden Abend einen Gutenachtkuss gegeben hatte, bis ich ausgezogen war. Er war der Mann gewesen, mit dem ich reden konnte, der Mann, der mir vernünftige berufliche Ratschläge gegeben hatte, auch wenn ich sie nicht immer befolgt hatte. Er war kein Mann, der einem anderen das Leben nehmen würde. Ich blickte zu meinem Entführer hinüber und sah, wie er an seinem Handy herumspielte, seine langen Finger tippten auf den Bildschirm. Ich dachte an mein eigenes Handy in meiner Tasche, wollte es auch herausziehen, aber ich hatte Angst, dass er es mir in dem Moment, in dem ich es tat, wegnehmen würde und ich es für immer verlieren würde. Nein, ich musste einfach abwarten, warten, bis ich allein war, damit ich Hilfe rufen konnte. Wer war er, und was hatte ihn dazu gebracht, an diesem vermeintlichen Bedürfnis nach Rache an meinem Vater festzuhalten? Warum liebäugelte ich mit ihm? Von mir selbst angewidert, wandte ich mich von ihm ab und wandte ihm meinen Rücken zu. Er war nicht wie die Männer, zu denen ich mich normalerweise hingezogen fühlte. Ich mochte die schweigsamen Typen, die belesenen Typen, die Buchhalter waren und die Kaffeebaristas, die sich an Poesie und Kunst erfreuten. Nicht die nachdenklichen Typen, die unschuldige Frauen entführten. Ich zerrte an dem Halsband und fragte mich, was passieren würde, wenn ich mich ihm widersetzen würde. Würde es meine Luftröhre abschnüren, bis ich nicht mehr atmen konnte? Oder etwas viel Schlimmeres? Nun, das würde ich wahrscheinlich herausfinden. Ich wollte weder auf ihn hören, noch würde ich einfach aufgeben. Was auch immer er mir antun würde, ich würde es verkraften. Wir waren etwas länger als nur mal eben eine Stunde in der Luft, die Jalousien waren zugezogen, so dass ich unser Ziel nicht sehen konnte. Ich wagte nicht zu versuchen, eine zu öffnen und war zu ängstlich, um ein Nickerchen zu machen, solange ich noch die Gelegenheit dazu hatte. Als die Räder des Jets den Asphalt berührten, stieß ich einen kleinen Seufzer der Erleichterung aus und war froh, wenigstens aus der Luft zu sein. Was auch immer auf mich wartete, musste besser sein als die stickige Luft in der Kabine. Mein Entführer stand auf und streckte seinen Körper. „Denk nicht daran wegzulaufen, Mariana. Ich werde, ohne zu zögern dein Halsband aktivieren.“ Ich stand auch auf und schnappte mir meine Tasche. Er sah sie an und streckte seine Hand aus. „Gib sie mir.“ „Nein.“, sagte ich und packte den Riemen. „Bitte. Das ist alles, was ich habe.“ „Du brauchst sie jetzt nicht mehr.“, sagte er und wedelte mit seinen Fingern. „Ich werde dir alles geben, was du für dein neues Leben brauchst. Gib sie mir.“ Ich schluckte und stritt kurz mit ihm darüber. Mein Handy war da drin und in dem Moment, in dem ich es ihm übergeben würde, hatte ich keinerlei andere Möglichkeit, Kontakt zu meiner Familie aufzunehmen. „Ich würde alles tun, um sie zu behalten.“ Seine Augen weiteten sich kurz, bevor er die Lippen zusammenpresste. „Nein, gib sie mir.“ Ich schob den Riemen von meiner Schulter und streckte ihn aus, so dass er ihn aus meinen Händen nehmen konnte. Ich hatte keine andere Wahl. In dem Moment, in dem er ihn nahm, gab ich ein Schluchzen von mir und ich hasste das zufriedene Lächeln, das sich auf seinen Lippen breit machte. Er war dabei zu gewinnen und ich hatte Angst, dass er alles gewinnen würde, bevor diese Tortur vorbei sein würde. „Gute Entscheidung, Mariana.“, sagte er und nahm die Tasche unter seinen Arm. „Du lernst. So wird es dir leichter fallen.“ Ich wollte um mich schlagen. Ich wollte mich auf ihn stürzen und ihn mit meinen Fäusten schlagen, ihn etwas von dem Schmerz spüren lassen, den ich fühlte, als ich von meiner Familie getrennt worden war, als ich aus dem Leben, das ich geliebt hatte, gerissen und in dieses gezwungen worden war ... was auch immer es war. Ich wollte nach Hause gehen. Ich wollte aus diesem Alptraum aufwachen, aber dieser Alptraum fing für mich gerade erst an. Die Tür öffnete sich und er deutete mir an, dass ich zuerst hinuntergehen sollte. „Ich werde dich hinunterschleifen, wenn ich muss.“, sagte er leise. „Geh die Treppe hinunter, Mariana.“ Ich zwang meine Füße, sich zu bewegen und in dem Moment, als ich aus dem Jet stieg, erschrak ich angesichts meiner Umgebung. In der Ferne lag eine Bergkette, deren schneebedeckte Gipfel mir den Atem raubten. Noch nie hatte ich etwas so Schönes gesehen. Was für eine Schande. Ich befand mich an diesem wunderschönen Ort als eine Gefangene… ~ tbc ~ LETZTE WORTE
Ich denke, ich muss hier nicht erwähnen, dass ich mir jemanden wünsche, der wirklich Interesse an der Rolle hat. Jemand, der sich wirklich etwas aufbauen möchte und nicht gleich wieder verschwindet. Ich bin eine sehr geduldige PB, aber ich bitte dich schon, dass ein gewisser Grad an Interesse an der Rolle und dem Schreiben dieser vorhanden sein sollte. Wichtig ist auch, dass du dir außer mir hier noch andere Kontakte aufbaust. Ich bin schließlich nicht der einzige Mensch auf der Welt bzw. in diesem hübschen Forum.
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NAME • ALTER • BERUF • WOHNORT • SOZIALE SCHICHT ... Cavendish-Castellana (es reicht jedoch Cavendish) • du bist 3 Jahre älter als ich, also 1992 geboren • du bist in die Fußstapfen unseres Dads getreten, heißt etwas Politisches und eine 2. Identität beim MI6 • Calgary oder Lake Louise, da bist du frei • Oberschicht GEWÜNSCHTER AVATAR deine Wahl
UNSERE VERBINDUNG
Du bist mein großer Bruder. Wir sind Diplomatenkinder und leben eigentlich in Havanna auf Kuba. UNSERE GESCHICHTE
Vor rund 12 Jahren warst du es, der die Eltern meines Entführers @Fernando Montoya mit einer Autobombe umgebracht hat. Die Tat geschah im Auftrag des MI6. Es war deine Rekrutierungsmission. In der Zwischenzeit bist du auch unserem Dad in die Politik gefolgt. Du trittst quasi in seine Fußstapfen. Unser Dad hat deine Tat außerdem auf seine Kappe genommen, um dich zu beschützen, weshalb ich jetzt euren beschissenen Mist ausbaden darf. Ich wurde nämlich vor gar nicht allzu langer Zeit entführt und werde seither als Leibeigene gefangen gehalten. Die restliche Gestaltung deiner Story steht dir bis auf die üblichen Eckpfeiler frei. Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf zusammen mit dir die Geschichte weiter zu spinnen, denn mein Entführer wird dir mit Sicherheit nicht so einfach abkaufen, dass du für die Autobombe verantwortlich warst und Dad dich bloß in Schutz genommen hat, denn er denkt absolut nicht daran mich jemals wieder gehen zu lassen, auch wenn ich nichts weiter als sein "Eigentum" bin. PROBEPOST? [ x ] JA, EIN NEUER • [ ] JA, EIN ALTER • [ ] NEIN [ x ] ENTSCHEIDE ICH SPONTAN • [ ] PROBEPLAY
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